Unser Bestes akzeptieren | antetanni sagt was

Gut darf auch mal gut sein

Ganz schön viel los hier… In Radiosender hier gibt es jeden Morgen Denkanstöße und Morgengedanken. Die Gedanken von Elisabeth Schmitter vor zwei Tagen zum Schulanfang nach den Sommerferien nun auch hier in Baden-Württemberg, die mir meine liebe Freundin Bille weitergeleitet hat, haben mich sehr berührt:

„Jetzt sind sie also vorbei, die Sommerferien. Viele freuen sich, dass es wieder losgeht, andere fangen weniger gern an. Und manchen ist eher bange vor all dem, was im neuen Schuljahr auf sie zukommen wird. Dazu gehört für viele auch, dass ihre Leistung regelmäßig gemessen und beurteilt wird, durch Klassenarbeiten, Tests, Klausuren, Hausarbeiten. Aber auch Lehrer und Lehrerinnen leiden darunter, dass sie Schüler möglichst objektiv nach ihrer Leistung einstufen müssen. Denn jeder Mensch ist so viel mehr, als das, was er leistet oder nicht leistet. Und jeder hat sein persönliches Maß, was er leisten kann. Und dieses Maß ist auch nicht immer gleich. Da ist die Tagesform und die Stimmung, die heute so ist und morgen ganz anders sein kann, gerade auch in der Pubertät, wo eh alles durcheinander purzelt. Da kann ein Krach mit der Freundin oder mit den Eltern einen ganz in Beschlag nehmen. Oder die Oma wird krank. Oder ein Geschwisterkind braucht die ganze Fürsorge der Eltern und der Bruder oder die Schwester kommt darüber zu kurz. Es sind viele Bedingungen, die da zusammenkommen. Und am Ende steht dann eine Note, der man all das nicht mehr ansehen wird.“

Das Bild mit dem Wegweiser, irgendwann einmal bei einem Spaziergang am Wegesrand entdeckt, passt thematisch gut dazu, wie ich finde, denn nicht immer geht der Alltag geradlinig vonstatten und Unterstützung tut gut…


Elisabeth Schmitter zitiert in ihren Morgengedanken eine Textstelle von Melody Beattie aus deren Buch Kraft zum Loslassen, das ich auch noch irgendwo im Regal stehen habe:

„Wir müssen nie etwas besser machen, als wir dazu imstande sind. Wir tun für den gegebenen Augenblick unser Bestes, dann lassen wir los. Wenn wir etwas wiederholen müssen, geben wir wieder unser Bestes. Wir können nie mehr tun oder etwas besser machen, als wir jetzt dazu in der Lage sind. Wir strafen uns selbst und machen uns krank, wenn wir mehr erwarten als unser Bestes für den jeweiligen Augenblick. Sich um gute Leistungen zu bemühen, ist eine positive Eigenschaft. Sich um Perfektion zu bemühen, ist selbstzerstörerisch… Es gibt Tage, an denen unser Bestes weniger ist, als wir erhofften. Dann beginnen wir morgen von neuem… Manchmal ist Kritik angebracht; wenn sie aber alles ist, was wir uns zu geben haben, dann geben wir uns auf. Heute also will ich mein Bestes tun, dann lasse ich los…“ (Melody Beattie)

Ich muss das Buch unbedingt wieder einmal hervorkramen. Für heute aber darf gut erst einmal gut sein. Ganz im Sinne von: Unser Bestes akzeptieren.

[Gefunden/gehört]
SWR Denkanstöße

11 Gedanken zu „Unser Bestes akzeptieren | antetanni sagt was

  1. undiversell

    Liebe Anni, ein sehr schönes Zitat, das ein wirklich guten Denkansatz hat. Mir gefällt gerade die Idee, dass wir jeden Tag von neuem anfangen können uns zu verbessern ohne mit uns zu hadern. So werden wir auch besser, aber nicht verbissen und selbstkritisch, sondern mit Gelassenheit und Mut. Hach, ich glaub, ich brauche das Buch. LG Undine

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    1. antetanni Autor

      Jaaa, der Text ist wirklich ein Denkanstoß und ich freue mich, dass er dir auch gefällt.
      Hab ein feines Wochenende – ich bin schon ganz wuschig heute, denn nicht mehr lange und ich schleppe den halben Hausstand (wenn es nur so wäre! *lach*) zum Trödelmarkt… Drücke mir die Daumen, dass die Kartons und Kästen möglichst leer sind, wenn ich um 18 Uhr die Zelte abbreche…
      Herzensgrüße
      Anni

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  2. Frau Augenstern

    Guten Morgen liebe Anni,
    was für ein schönes Zitat. Der Alltag der Schulkinder ist wirklich anstrengend und manchmal denke ich, ob dass wirklich so sein muss. Viel zu früh hört die unbeschwerte Kindheit auf. Stattdessen rückt Stress, Druck und die Angst nicht gut genug zu sein in den Alltag. Viele „retten“ nich vermeintlich in Videospielen und tauchen ab. Irgendwas läuft da definitiv falsch. Was wird nun aus dieser Generation?? Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und sende dir ganz liebe Grüße.
    Annette

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    1. antetanni Autor

      Liebe Annette,
      ein Text, der nachdenklich stimmt und zu Denkanstößen anregt. Ich freue mich, dass er dir auch gefällt. Puhhh, ja, gerade die Generation unserer Jungs findet ihren Erfolg so oft in den Videospielen aller Art. Ich weiß (auch) nicht, ob da was falsch läuft oder woran es liegt, vermutlich haben sich Jugendliche immer schon Alternativen zur Schule gesucht, zu unserer Zeit/früher waren es eben andere Dinge.
      Herzensgrüße und hab du auch ein schönes Wochenende
      Anni

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  3. yase

    Habe heute eine Meldung bekommen. Ich zititere:
    Eine Generation, die zunehmend in den besten Lebensjahren mit Burnout zu kämpfen hat, entwirft für ihre Kinder einen Lebensweg mit noch höherem Tempo,noch mehr Leistung, noch mehr „Förderung“. Sie funkrioniert Kindergärten zu Schulen um, weil sie glaubt, Kinder, die früh Mathe lernen, sind schneller am Ziel. Moment mal – an welchem Ziel??
    Herbert Renz-Polster, deutscher Kinderarzt, Wissenschaftler und Buchautor

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